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Mindmapping und KI – frei fliegender Geist

Es macht so riesigen Spaß und ist krass effizient sowie effektiv – zeigt meine Erfahrung! Ich liebe es, Mindmaps zu erstellen: für Workshops, Vorträge, Geschäftskonzepte, Bücher – seit über 25 Jahren. Mal händisch, mal digital. Mal alleine, mal im Team. Mittlerweile auch mit Unterstützung von KI.

Aber wisst ihr, was mir überhaupt keinen Spaß macht?

Wenn in Gruppenworkshops oder Diskussionen kreative Gedanken einfach untergehen – weil man sich „anstellen“ muss, weil andere dominieren oder weil Strukturen fehlen. Genau deshalb habe ich diesen Beitrag geschrieben.

Er zeigt, warum klassische Brainstormings oft scheitern – und wie Mindmapping als kreative Denk- und Strukturmethode wirkungsvoller funktioniert. Ich benenne, wo und wie Mindmaps eingesetzt werden können, welche Vorteile sie bieten – und wie Künstliche Intelligenz diesen Prozess heute erleichtert.

Außerdem gibt’s einen Praxistipp: ein Prompt für funktionierende OPML-Dateien, die du mit KI erstellen und weiterverwenden kannst. Studien und Primärquellen runden das Ganze ab.

Lass dich inspirieren – für mehr Struktur beim Denken!

Bildhinweis: Mockup erstellt mit Canva.com, aber mit selbst erstellten Mindmap mit Inhalten aus unserem Buch „Zukunft gestalten in KMU“ (Link zum Buch, Link zur Mindmap auf Mindmeister)


Hier nun aber der Artikel:

Blockierte Kreativität in Gruppen

Unzählige Male habe ich in den letzten 15–20 Jahren festgestellt: Teilnehmer in Gruppenworkshops und Diskussionen blockieren sich gegenseitig. Insbesondere Menschen wie ich, kreative, lösungsorientierte Geister, können die Warterei bei Brainstorming-Prozessen und Diskussionen kaum aushalten.

Das ständig nicht sprechen dürfen, weil man sich ja höflich und gut erzogen melden muss, nervt und macht einfach keinen Spaß! Warten ist unproduktive und verschenkte Lebens- / Arbeitszeit. Brainstormings und Gruppendiskussionen sind selten effektiv und hemmen den freien Geist. Und genau das soll ja eben nicht passieren in kreativen Prozessen – dabei sollen die Gedanken doch frei sein!

Wissenschaftliche Rückendeckung

Nun habe ich vor einigen Wochen zufällig einen Bericht von 2005 dazu gelesen, der zeigt: Es ist nicht nur so ein „Gefühl“ von mir – es ist wissenschaftlich belegt (Wissenschaft.de, siehe Quelle 1).

Es gibt tatsächlich zahlreiche Studien, die bestätigen, dass Mindmapping gegenüber klassischem Brainstorming oder linearen Notizen in vielen Kontexten überlegen ist – insbesondere wenn es um Struktur, Gedächtnisleistung, Kreativvermögen und nachhaltiges Lernen geht. Einige davon habe ich unten verlinkt.

Mindmapping als Weg zur Klarheit

Tja, und nun? Wie kann der Geist frei fliegen?

In jedem Fall durch die Mindmapping-Methode – wenn man weiß wie! Es gibt tatsächlich viele Menschen, die ohne angeleiteten Prozess auch damit kaum ein Wort aufs „Papier“ bringen oder einfach kein Talent dafür haben. Ich selbst liebe Mindmaps über alles, arbeite damit seit mindestens 25 Jahren und habe dazu auch Workshops gegeben – wieso mache ich das eigentlich nicht mehr? Keine Ahnung. Ach ja, und in einem Community-Buch habe ich auch dazu veröffentlicht („Agilität & Bildung“, 2021).

Analog oder digital: beides geht

Besonders in größeren Gruppen kann die Mindmapping-Methode helfen, den Überblick zu behalten und keine Idee verloren gehen zu lassen – das geht digital (auch auf Distanz per ViKo) richtig gut, aber noch besser auf Papier vor Ort.

So funktioniert die Mindmap-Methode

Die Mindmap-Methode ist eine Technik, bei der Informationen in Form einer wurzelartigen Struktur mit einem zentralen Ausgangspunkt und verzweigten Unterthemen dargestellt werden. Ideen, Konzepte und Stichwörter werden dabei hierarchisch um ein zentrales Thema herum angeordnet – typischerweise mit Linien, Farben und Bildern, um Beziehungen und Prioritäten sichtbar zu machen.

Dieses nicht-lineare Format spiegelt die natürliche Arbeitsweise unseres Gehirns wider:

Informationen werden über Assoziationen und Verknüpfungen verarbeitet – ähnlich wie bei neuronalen Netzwerken und der Struktur von Synapsen. Mindmaps dienen somit dazu, komplexe Informationen übersichtlich aufzubereiten und kreatives Denken zu fördern.

Vielfältige Einsatzgebiete

Zu den typischen Einsatzgebieten gehören:

  1. das Entwickeln von Geschäftsideen, Nachhaltigkeitskonzepten
  2. vorbereiten und Strukturerstellen von (Presse-) Artikel und Projektarbeiten
  3. Rede- und Vortragsvorbereitung
  4. das Lernen in der Bildung, Wissensmanagement
  5. die Planung und Problemlösung im Projektmanagement,
  6. die Ideenfindung und Zielklärung im Coaching sowie
  7. das persönliche Produktivitäts- und Selbstmanagement.

Hier eine etwas ältere Mindmap von mir zu / über Mindmapping-Methode:

 


KI bringt neuen Schwung

Und heute? Heute arbeite ich zusätzlich mit KI.

Nicht, weil es gerade alle tun, sondern weil es möglich macht, Gedanken frei fließen zu lassen – ganz ohne Rücksicht auf Diskussionsrunden, Redezeit oder Blockaden im Kopf. Künstliche Intelligenz ist nicht kreativ im eigentlichen Sinn, aber sie kann genau das tun, was kreative Köpfe oft brauchen: Sie nimmt uns das Strukturieren, Sortieren und Visualisieren ab – oder unterstützt uns dabei.

Vom Gedankenchaos zum Denkbild

Ich kann heute einfach drauflosschreiben, so wie mir der Kopf steht – wild, unlogisch, emotional, fachlich, durcheinander. Die KI nimmt diesen Gedankenwust, erkennt die Themen und Hierarchien, erstellt daraus eine Mindmap und – zack – habe ich ein visuelles Denkbild meiner Ideen vor mir. Ganz ohne Moderationskärtchen, Gruppenprozess oder stundenlange Nacharbeit.

Mehr als nur Visualisierung

KI erkennt semantische Zusammenhänge (Beziehungen zwischen Wörtern, Phrasen oder Sätzen hinsichtlich ihrer Bedeutung) und kann „intelligente“ Rückmeldungen zur Struktur und zu möglichen Lücken geben. So werden Mindmaps nicht nur vollständiger, sondern auch inhaltlich tiefer.

Aus Text wird Struktur

KI kann z. B. auch dabei helfen, aus einem langen Text automatisch eine Mindmap zu generieren – etwa indem ein langer Artikel analysiert und die Hauptthemen / Kernaussagen als Mindmap ausgegeben werden.

Flexible Formate – mit Tücken

Besonders praktisch: Auch KI-Mindmaps lassen sich in verschiedenen Formaten speichern und weiterverwenden – als PNG-Grafik zum Einbauen in Präsentationen, als Freemind-Datei (.mm), OPML oder andere strukturierte Formate, die in Tools wie MindMeister, XMind oder ähnliches importiert werden können.

Achtung bei Export & Import. ChatGPT kann das manchmal nicht!

Klingt gut? Ja. Funktioniert auch – meistens.

Denn leider beobachte ich immer häufiger: Der Download klappt zwar – zum Beispiel direkt in ChatGPT – aber beim Versuch, die Datei anschließend zu importieren, tauchen Fehlermeldungen auf. Ärgerlich, wenn man sich auf das Ergebnis schon gefreut hat.

Mein Praxistipp: So klappt der Mindmap-Export:

Wenn du über eine KI wie ChatGPT eine Mindmap generieren lässt, dann nutze folgenden Prompt (nachdem Du deine Gedanken und Ideen eingegeben und möglicherweise von der KI ergänzen und strukturieren lassen hast), um die Datei auch wirklich funktional und kompatibel zu machen (kopiere den Prompt ggf.):


Erstelle aus dem Text eine strukturierte Mindmap, und eine exportierbare OPML-Datei, die:

   – UTF-8-kodiert ist (korrekte Darstellung von Umlauten & Sonderzeichen),

   – keine Emojis enthält (um Kompatibilität zu sichern),

   – ohne zusätzlichen Wurzelknoten arbeitet → die Hauptäste sollen direkt im <body> stehen.


Das verhindert die gängigsten Fehler und sorgt dafür, dass du mit deiner Datei wirklich weiterarbeiten kannst – ohne nervige Umwege.

Fazit: KI strukturiert – du denkst frei

Summe der Dinge: So wird KI vom Denkhelfer zum Strukturgeber. Und du kannst endlich das tun, was du wirklich willst: frei denken.

Ein Workshop dazu wäre gut?

👉 Wenn Du für Dich und Dein (Mitarbeiter-)Team einen Workshop erhalten möchtest
Thema: Mindmap-Methode mit und ohne KI-Nutzung – wie Ihr wollt
→ melde Dich gerne bei mir.
📧 E-Mail: kontakt@sbraun-speck.de


Quelle 1:
Brainstorming – ein beliebter Flop, 2005 auf wissenschaft.de, zuletzt abgerufen am 4.5.2025

Studien (-Ergebnisse) dazu:

  • Meta-Analyse: Mindmapping steigert Lernerfolg signifikant
    Veli Batdi (2015), Meta-Analyse von 15 Studien (2005–2013). Effektstärke 1,057 auf Lernerfolg, 0,627 auf Lernmotivation, 0,431 auf Behalten.
    Quelle: ResearchGate
  • Mindmapping in der digitalen Bildung:
    Untersuchung mit 271 Medizinstudierenden in Bulgarien und Russland zur Wirksamkeit von Mindmapping in mobilen und traditionellen Lernsettings.
    Quelle: ERIC PDF
  • Kreativität und Engagement im Team:
    Gruppen-Mindmapping steigert Kreativität, Kommunikation und Identifikation mit Ideen.
    Quelle: Collaborative Mind-Mapping Study

📚 Fazit:

Mindmapping bietet klare Vorteile gegenüber traditionellem Brainstorming, insbesondere in Bezug auf Strukturierung, Gedächtnisleistung und kreative Problemlösung. Es ist ein vielseitiges Werkzeug, das in verschiedenen Bildungs- und Arbeitskontexten eingesetzt werden kann, um den Denkprozess zu unterstützen und zu verbessern.